Tiroler Bergkäse ist ein Hartkäse aus roher Kuhmilch, der aus dem schönen Tirol (Nordtirol und Osttirol) in Österreich stammt. Er ist nicht nur ein Käse, sondern ein Symbol für die unvergleichliche Harmonie zwischen Menschen, Tieren und der Umwelt.
Die Kunst der Fettkäserei, also die Herstellung von Käse aus vollfetter, nicht entrahmter Milch, nahm in Tirol in den 1840er -Jahren ihren Anfang. Diese Methode ermöglichte es, die großen Milchmengen, die in den abgelegenen Tiroler Tälern Unterinntal, Zillertal und Achental produziert wurden, zu konservieren und sie zu den Märkten der Großstädte wie Wien und Berlin zu transportieren.
Die Rohmilch, die für die Herstellung des Tiroler Bergkäses verwendet wird, ist Alp- oder Talmilch aus Nord- und Osttirol. Die Rinder werden ausschließlich mit Gras oder Heu aus der Region gefüttert, da die Silagefütterung verboten ist. Aus hygienischen Gründen darf die Milch für den Tiroler Bergkäse nicht von einer Käserei zur anderen transportiert werden.
Die Herstellung des Tiroler Bergkäses ist ein interessanter Prozess, der mit der teilweisen Entrahmung der frischen Rohmilch beginnt. Diese kostbare Milch wird dann mit Lab dick gelegt. Die Dickete wird sorgfältig geschnitten und der Käsebruch wird auf 52 °C erhitzt. Ein Vorgang, der als „Brennen“ bekannt ist und dem Käse seine besondere Textur verleiht.
Anschließend werden die Laibe in einer Salzlake gesalzen. Ihr dürfen Schmierekulturen zugesetzt werden, wenn in der Käserei die natürlich in der Umgebung vorhandenen und für die Geschmacksbildung des Käses notwendigen Keime (noch) nicht vorhanden sind bspw. auch aufgrund von Reinigungs- und Desinfizierungsmaßnahmen oder bei Neuinbetriebnahmen wird das so gehandhabt. Die Laibe reifen dann bei 12 ° bis 16 °C und einer relativen Feuchtigkeit zwischen 90 bis 95 % mindestens 5 Monate lang. Dabei wird der Tiroler Bergkäse zweimal pro Woche mit Salzwasser abgerieben.
Ein fertig gereifter Tiroler Bergkäse präsentiert sich in einer runden Laibform und bringt ein Mindestgewicht von 12 kg auf die Waage. Die geschmierte und angetrocknete Rinde erstrahlt in einem warmen Braun-Gelb bis hin zu einem satten Braun. Der Teig des Käses zeigt sich in einem zarten Elfenbein bis hin zu einem hellen Gelb und besticht durch eine schnittfeste bis geschmeidige Konsistenz. Im Teig sind eher spärlich und gleichmäßig verteilte, runde, erbsengroße Löcher zu finden. Der Tiroler Bergkäse verführt mit einem mild-aromatischen Geschmack, der mit zunehmender Reife an Kraft und Pikanz gewinnt. Der Fettgehalt beträgt dabei 45 % in der Trockenmasse.
Der Tiroler Bergkäse ist ein wahrer Genuss und kann auf verschiedene Arten genossen werden.
Tiroler Bergkäse harmoniert besonders gut mit Weinen, die seine mild-aromatischen bis kräftig-pikanten Geschmacksnoten ergänzen. Ein Glas kräftiger Lagrein oder ein aromatischer Gewürztraminer sind hervorragende Begleiter für diesen Käse. Auch ein frischer, unkomplizierter Müller-Thurgau kann die würzigen Aromen des Tiroler Bergkäses gut hervorheben.
Probieren Sie den Käse zusammen mit frischen oder getrockneten Früchten wie Trauben, Äpfeln oder Feigen. Diese Kombinationen bieten eine köstliche Balance zwischen süß und herzhaft und machen den Genuss des Tiroler Bergkäses zu einem besonderen Erlebnis.
Tiroler Bergkäse passt hervorragend zu frischem Brot oder knusprigem Baguette. Die Kombination aus dem cremigen Käse und dem knusprigen Brot ist einfach unwiderstehlich.